Kevelaer Wallfahrtsort

Kurze Inhaltsangabe der verarbeiteten Filme
 
 
Michael
Zwei Reporter einer Chicagoer Boulevardzeitung erhalten den Auftrag, über einen Engel zu berichten, der sich bei einer alten Dame in Iowa eingemietet hat. Ihnen zur Seite steht eine neue Kollegin, die die Angelegenheit für einen ausgemachten Schwindel hält. Auf der Fahrt nach Chicago erlebt das Quartett manche übersinnliche überraschung. Komödie.

Uranus
Ein französisches Provinzstädtchen in der unmittelbaren Nachkriegszeit: Die verschiedenen politischen Gruppierungen und Ideologien - Gaullisten, Anhänger der Vichy-Regierung und Widerstandskämpfer - stehen sich unversöhnlich gegenüber. Im Mittelpunkt ein Trunkenbold, der zum Opfer dieser Auseinandersetzungen wird. Als Posse mit satirischem Blick auf eine Gemeinde von Scheinheiligen und Eiferern, Böswilligen und Saubermachern angelegt, bleibt der Film weitgehend positionslos und zehrt vorwiegend von den prall gefüllten Figuren mit "allzu menschlicher Menschlichkeit".

Proteus
Im Jahr 1735 verlieben sich auf der südafrikanischen Gefangeneninsel Robben Island ein Ureinwohner und ein Bure, müssen aber erkennen, dass ihre Liebe im Zwangssystem der Insel nicht geheim gehalten werden kann. Der zwischen Gefängnisfilm und Schwulen-Melodram angesiedelte Film unterstreicht die Universalität seiner Geschichte durch Stil- und Zeitbrüche und nährt die utopische Hoffnung, dass Hass und Ausgrenzung überwunden werden können.

Jesus Christ Superstar
Die Filmversion der erfolgreichen "Rockoper": Eine Gruppe junger Leute spielt in den Ruinen antiker Bauten in der Negev-Wüste Stationen aus dem Leben Jesu und seiner Jünger. Der Akzent liegt auf dem machtpolitischen Spannungsverhältnis, in das Jesus durch den Massenerfolg seiner Predigten gerät. Judas wird als tragische Figur interpretiert: Seine Skepsis und Verzweiflung angesichts der zur Droge gewordenen christlichen Lehre - auf deren sozialrevolutionäre Kraft er hoffte - treibt ihn zu Verrat und Selbstmord. Interessant als Dokument der Jugendkultur zu Beginn der 70er Jahre.

Der Schwan
Seine Königliche Hoheit Kronprinz Albert beabsichtigt, das winzige (fiktive) Fürstentum entfernter Verwandter zu besuchen. Dort beginnt man in Erwartung des Staatsgastes mit hektischen Vorbereitungen, weil die Tochter des Hauses, Prinzessin Alexandra, mit dem Kronprinzen vermählt werden soll. Nach seiner Ankunft und einem ausgedehnten Erholungsschlaf geht Albert allerdings ausschließlich seinen eigenen Interessen nach und verbringt die Zeit unter anderem mit Fußball- und Bassgeigespielen. Alexandra würdigt er hingegen kaum eines Blickes.
Von der Ignoranz des Prinzen verärgert, entwickelt die resolute Mutter, Prinzessin Beatrix, einen Plan: Bei einem Ball zu Ehren seiner Hoheit soll ein anderer Mann ihrer Tochter den Hof machen, um die Aufmerksamkeit des Prinzen zu provozieren. Die Wahl fällt auf den gutaussehenden Fechtlehrer Dr. Nicholas Agi, der daraufhin von Alexandra entgegen den gesellschaftlichen Konventionen zum Fest eingeladen wird.
Beatrix ahnt nicht, dass der junge Mann schon seit längerer Zeit heimlich in Alexandra verliebt ist. Ermutigt von ihrem entgegenkommenden Verhalten, gesteht er seine Gefühle. Alexandra selbst entflammt in stürmischer Gegenliebe und ist bereit, mit Nicholas durchzubrennen. Als dieser erfährt, welches wahre Spiel mit ihm getrieben wurde, wendet er sich tief gekränkt und zornig von Alexandra ab und beleidigt zudem auch noch Prinz Albert. Der entdeckt plötzlich doch seine Zuneigung für Alexandra, einer gemeinsamen Zukunft steht nun nichts mehr im Wege.

Der Geist und die Dunkelheit
Während des Baues einer Eisenbahnlinie in Afrika 1896 überfallen zwei blutrünstige Löwen über Monate hinweg das Lager und töten über 130 Arbeiter, bis der Ingenieur, ein Großwildjäger und ein schwarzer Vorarbeiter die Bestien zur Strecke bringen. Die auf einem Tatsachenroman basierende Verfilmung schöpft die Horror-Elemente der Geschichte voll aus und beeindruckt auch durch seine sensationellen Tier-Dressuren und schönen Landschaftspanoramen.

Zusammen
Der Alltag in einer schwedischen Kommune am Stadtrand von Stockholm in den 70er-Jahren. Der Film nimmt die Perspektive von drei Neuankömmlingen ein, einer Frau mit ihren beiden Kindern, die mit einer ihnen zunächst fremden Welt- und Lebensauffassung konfrontiert werden. Sensibel inszeniert, überzeugt die sanft-raffinierte Komödie vor allem in der Gestaltung der Kinderrollen. Dabei gibt der Film nicht vor, die vielfältigen politischen und menschlichen Probleme seiner Protagonisten lösen zu können, sondern begnügt sich mit einer sehr menschlichen, unaufdringlichen Annäherung.

The Tree of Life
Szenen einer Kindheit und Jugend in den 1950er-Jahren in einem texanischen Städtchen, in dem drei Brüder zwischen väterlicher Strenge und mütterlicher Güte heranwachsen. Die Familie zerbricht, als der mittlere Sohn im Vietnam-Krieg ums Leben kommt. Auch Jahrzehnte später grübelt der älteste über seine Herkunft und den Sinn des Lebens. Eingebettet ist diese spirituelle Suche in eine bildgewaltige, polyphone Reflexion, die das Einzelschicksal in einen umfassenden kosmologischen Gesamtzusammenhang einbindet, der vom Urknall bis zum Jüngsten Gericht reicht. Ein hypnotisch-elegischer, ebenso vermessener wie einzigartiger Versuch, die Sehnsucht nach Aussöhnung mit den Brüchen der individuellen Existenz in einen kosmisch-religiösen Rahmen einzupassen.

Stay
Ein New Yorker Psychologe übernimmt die Betreuung eines Künstlers, der nach einem Unfall an Amnesie leidet und Selbstmord begehen will. Ein um die Auflösung herkömmlicher Erzählstrukturen bemühter Thriller mit hervorragender Kameraarbeit und ausgeklügelter Montage.

Elise oder das wahre Leben
Die Liebesgeschichte zwischen einer Französin und einem Algerier im Paris des Jahres 1957. Ein gesellschaftskritisch engagierter Film, der die Ausbeutung der Arbeiter und die Rassendiskriminierung anprangert.

The Core, der innere Kern
Um die gestoppte Rotation des Erdkerns wieder in Gang zu setzen, soll eine sechsköpfige Crew von Wissenschaftlern binnen dreier Monate eine Rakete konstruieren, mit der die Reise ins Innere des Planeten möglich ist. Dort soll dann mittels Atomsprengköpfen der Fluss des Magmas wieder in Gang gesetzt werden. Fantastischer Katastrophenfilm, der sich durch ein sorgfältig strukturiertes Drehbuch sowie solide Regie- und Darstellerleistungen erfolgreich bemüht, die innere Logik und die Ernsthaftigkeit des Sujet zu wahren.

Ganz und Gar
Nachdem einem jungen Zimmermann nach einem Arbeitsunfall der Unterschenkel amputiert werden musste, schottet er sich von seiner Freundesclique ab und flüchtet in Selbstmitleid und Zynismus. Erst die nach einer perfiden Wette aufkeimende Liebe zu einer Freundin bringt sein seelisches Gleichgewicht wieder ins Lot.

Mit Herz und Hand
Die Lebensgeschichte des kauzigen neuseeländischen Motorrad-Freaks Burt Munro, der es sich in den Kopf setzte, an der legendären "Speed Week" in Utah teilzunehmen, und im Alter von über 60 Jahren einen Hochgeschwindigkeits-Weltrekord aufstellte. Liebevolle Hommage an einen Außenseiter, der trotz aller Ecken und Kanten durch seine humorige Lebensweisheit stets die Sympathien auf seiner Seite hat.