Montag Morgen

Kurze Inhaltsangabe der verarbeiteten Filme
 
 
Montag Morgen
Ein in der französischen Provinz lebender Fabrikarbeiter bricht aus der Routine seines Lebens aus und begibt sich auf Reisen. In Venedig freundet er sich mit einem gleichaltrigen Mann an, kehrt aber, nachdem er gesehen hat, dass dessen Alltag ähnlich dem seinen verläuft, acht Monate später nach Hause zurück. Melancholische zivilisationskritische Komödie, die sich mit skurrilen und grotesken Momenten gegen jeden Anflug von Depressivität aufbäumt und ein Hohelied auf Freiheit und Individualismus anstimmt. Reich an Bezügen zu früheren Werken des Regisseurs, überzeugt der Film durch die impressionistische Inszenierung und eine entdeckungsfreudige Kamera, die Menschen und Dinge sowohl konkret als auch gleichnishaft zeigt.

Smoke
Der Verkäufer eines Tabakwarenladens in Brooklyn ist Dreh- und Angelpunkt einer Vielzahl von Geschichten über Freundschaften, Güte und solidarisches Handeln. Keine große Filmerzählung, sondern wundervoll gereihte Miniaturen, die sich in einem entspannten Rhythmus zur Einheit fügen. Das fabelhafte Buch, die kongeniale Inszenierung und die exzellenten Darsteller lassen den zauberhaften Film zu einem selten gewordenen Erlebnis werden, das lange nachhallt.

Golden Door
Zu Beginn des 20. Jahrhunderts beschließt ein sizilianischer Witwer, mit seiner Mutter und den beiden Söhnen nach Amerika auszuwandern. Nach einer beschwerlichen Überfahrt erreicht er über Ellis Island endlich das Land der unbegrenzten Möglichkeiten. Das vielschichtige, in düsteren Farben gezeichnete Zeitgemälde fesselt vor allem durch die überzeugenden Darsteller. Dabei feiert er nicht den amerikanischen Gründungsmythos des "melting pot", sondern setzt über 20 Mio. europäischen Auswanderern ein filmisches Denkmal.

Mit teuflischen Grüßen
Gemeinsam mit ihrem Liebhaber hat eine skrupellose Frau ihren reichen Ehemann ermordet. Nun zwingen die beiden einen an Gedächtnisschwund leidenden ehemaligen Fremdenlegionär, die Rolle des Ermordeten zu übernehmen, damit sie nach dessen Unfalltod in den Besitz des Vermögens kommen. Raffiniert konzipierter und kühl-elegant in Szene gesetzter Psychokrimi; der letzte Film Julien Duviviers.

Airport
Ein Geisteskranker bringt mit einer Bombe Besatzung und Passagiere eines Flugzeuges in Lebensgefahr; zusätzlich ist die Landebahn durch eine verunglückte Maschine blockiert. Mit privaten Problemen überfrachteter Katastrophenfilm nach dem Bestseller von Arthur Hailey; streckenweise spannend.

William Shakespeares Viel Lärm um nichts
Zwei Liebespaare finden sich am Hof des Gouverneurs Leonato. Während Claudio und Hero unter einer bösartigen Intrige zu leiden haben, machen sich Beatrice und Benedict mit gegenseitigen Schmähungen und Sticheleien selbst das Leben schwer. Als rasant-übermütige "screwball comedy" konzipierte Shakespeare-Verfilmung, von einem gemischten Ensemble aus Theater- und Kinostars ausgezeichnet gespielt. Das Thema des Geschlechterkampfes steht im Mittelpunkt einer gleichermaßen werkgetreuen wie "populären" Theateradaption, die vor allem von ihrem sprühenden Sprachwitz lebt.

Und das am Montagmorgen
Ein ganz in seinem Beruf aufgehender Bankbeamter hat sein bisheriges Leben satt und möchte nur noch er selbst sein - bis er nach 24 Stunden doch wieder in alte Gleise zurückfällt. Anfangs munter und streckenweise sogar charmant und humorvoll,.

An einem Tag wie jeder andere
Drei flüchtige Verbrecher erzwingen sich mit rücksichtsloser Gewalt Unterschlupf in einer amerikanischen Bürgerfamilie. Eine psychologische Studie menschlicher Angst, deren Inszenierung Hochspannung erzeugt - perfekt in den schauspielerischen Leistungen.

Why me, Warum gerade ich
Ein vom Pech verfolgter Einbrecher gerät zwischen die Fronten von Polizei, Unterwelt und internationalen Terroristen, weil er unwissentlich einen millionenschweren Rubin gestohlen hat, der als Machtsymbol sowohl von den Türken als auch einer armenischen Befreiungsfront beansprucht wird. Durch viele Gags und witzige Dialoge unterhaltsame Gaunerkomödie, die aber häufig auch auf nervigen, teilweise wirren Klamauk setzt.

Viel Rauch um Nichts
"Drogenkomödie" um zwei ausgeflippte Typen in Los Angeles, die auf allen möglichen und unmöglichen Wegen versuchen, an Haschisch und LSD zu kommen. Ihren Witz beziehen die Gags ausschließlich aus der Drogenszene. Banale und mäßig unterhaltsame Kinokost, ganz zugeschnitten auf das Blödelduo Cheech und Chong.

Haus der Spiele
Eine Psychoanalytikerin betreibt fasziniert Studien im Milieu von Betrügern, ohne zu ahnen, daß sie Zeugin einer Intrige ist, der sie selbst zum Opfer fallen soll. Ein kühl und beherrscht inszenierter leiser Thriller. Mit hintersinnigemschwarzem Humor zeigt der intelligente Film auf ironische Weise nicht nur die Brüchigkeitbürgerlicher Anstandsfassaden, sondern auch die Unzulänglichkeitmenschlicher Wahrnehmung und wissenschaftlicher Denkmodelleauf.

An einem Montag wie jeder andere
Ein Bankbeamter gerät in Mordverdacht, nachdem er 24 Stunden lang an Gedächtnisverlust gelitten hat. Der kammerspielartige kleine Krimi ist gut besetzt, aber weniger kompetent inszeniert.

Vier Fenster
Eine Familie, Vater, Mutter und zwei Kinder an der Schwelle zum Erwachsensein, befindet sich in der Krise: Der Vater ist ein frustrierter Polizist, die Mutter voller Angst vor dem Alter, und auch Tochter und Sohn verlieren den Halt. Der Blick auf eine vom Verstecken eigener Sehnsüchte ermüdete Familie ist darstellerisch solide, aber übertrieben konstruiert in Szene gesetzt. Der Film negiert dramaturgische Konventionen.

Draußen auf den Straßen
Ein abendfüllender Dokumentarfilm über die Entwicklung des Straßenverkehrs und die daraus resultierenden Probleme. Ein besonderer Schwerpunkt liegt bei Vorschlägen zur Lösung des Verkehrs-Dilemmas in den 50er Jahren.

Das große Treiben
Um seine Herde vor einer möglichen japanischen Invasion zu retten, verbündet sich 1942 ein Viehtreiber mit einer Handvoll mutiger Menschen und treibt auf einem monatelangen beschwerlichen Treck tausend Rinder quer durch den australischen Kontinent. Abenteuer und Romantik, mit schönen Landschaftsaufnahmen sympathisch, spannend und humorvoll inszeniert. Der semidokumentarische Film stützt sich auf tatsächliche Begebenheiten.

Tag der Abrechnung
Ein Büffeljäger kehrt nach elfjähriger Abwesenheit in seine texanische Heimat zurück, um mit seinem ersparten Geld eine Existenz aufzubauen. Doch seine Braut ist mit einem Bankier verlobt, und drei Männer, die ihn für einen Viehdieb halten, brandmarken und berauben ihn. In Rückblenden erzählter Routine-Western, der seine Geschichte von Erniedrigung und Rache ohne inszenatorische Schnörkel und nicht nur für die Entstehungszeit unangenehm gewalttätig und drastisch entwickelt.

Tage wie dieser...
Zwei alleinlebende und -erziehende New Yorker, Architektin und Journalist, deren berufliche Karriere an einem seidenen Faden hängt, prallen mit ihren fünfjährigen Kindern aufeinander. Obwohl sie sich nicht sonderlich gewogen sind, werden sie für einen Tag zu Schicksalsgefährten, die gegenseitig auf die Kinder achten. Am Ende steht der Beginn einer großen Liebe. Versuch einer modernen Screwball-Komödie mit leicht märchenhaften Zügen. Zwar ist die Entwicklung bis ins kleinste vorhersehbar und die Handlung allzu glatt abgewickelt, dennoch berührt die Geschichte nicht zuletzt dank vorzüglicher Darsteller.