Offenbarungseid

Kurze Inhaltsangabe der verarbeiteten Filme
 
 
Der rote Kreis, Edgar Wallace, TV
Eine geheimnisvolle Mordserie hält London in Atem. Ein Krimi nach Edgar Wallace: Gänsehaut-Unterhaltung mit routinierten Spannungseffekten.

Der Magier
Um nach Rezepten mittelalterlicher Alchimisten künstliches Leben zu erschaffen, bemächtigt sich ein wahnsinniger Wissenschaftler einer Jungfrau, deren Blut er für sein Experiment benötigt. Die junge amerikanische Künstlerin wird erst im letzten Augenblick von ihrem Verlobten gerettet. Ein in Südfrankreich gedrehter fantastischer Stummfilm, der eine kuriose Melange aus europäischer Romantik, expressionistischem Horror und amerikanischer Sensationslust darstellt; was als künstlerische Neubelebung Hollywoods durch europäische Künstler gedacht war, ist aus heutiger Sicht vor allem noch filmhistorisch interessant.

Blutiger Freitag
Ein sichtlich eilig konzipierter und gedrehter Krimi, der auf die Banküberfälle in deutschen Großstädten Anfang der 70er Jahre reagierte. Im Mittelpunkt dieser - mit einer Dosis Klassenkampf, plakativen Sprüchen und mehreren Portionen Brutalität versetzter - Bankraubversion agiert eine merkwürdig zusammengesetzte Gruppe von Gestrandeten: ein Schläger, zwei italienische Gastarbeiter, ein Bundeswehrdeserteur und ein Mädchen. Sie überfallen eine Münchner Bankfiliale, nehmen zehn Geiseln, erhalten Geld und Fluchtwagen, es gibt Tote, der Rest der Bande kommt auf der Flucht um.

Die Henker des Teufels
Einem Hippie, der als Rauschgiftschmuggler arbeitet, gelingt es noch rechtzeitig, aus dem Coup auszusteigen. Mit den dabei verdienten Dollars und seinem Mädchen geht er per Motorrad auf große Fahrt. Eine mit damals modischen psychedelischen Effekten versetzte Mischung aus Crime und Sex, die die Rauschgiftproblematik spekulativ ausschlachtet.

Der Mönch mit der Peitsche, Edgar Wallace, TV
Rätselhafte Morde in einem Mädchenpensionat aus schnöder Gewinnsucht und krankhafter Veranlagung. Edgar-Wallace-Krimi nach Kintopp-Art; ein Stilgemisch aus Kriminal-Reißer, Grusel-Schocker und Parodie von beidem.

Die apokalyptischen Reiter, TV
Als ein Industrieller, der an einer Millionenpleite schuld ist, ermordet aufgefunden wird, scheint der Täterkreis leicht ermittelbar zu sein; doch als weitere Tote auftauchen, muss man nach einem anderen Tatmotiv suchen. Bald bringt sich eine fanatische Sekte ins Spiel, und erste ernsthafte Spuren führen ins Künstler-Milieu. Der Fall wird für die ermittelnde Kommissarin selbst zur tödlichen Bedrohung. Fernsehkrimi nach üblichem Schema, der vor allem die Aufgabe hat, ein neues Ermittlerteam zu etablieren.

Sie Leben
Los Angeles ist von Außerirdischen unterwandert, die, als reiche Geschäftsleute getarnt, die Bevölkerung per Fernhypnose in Konsum-Idioten verwandeln, bis sich einige unverdrossene Idealisten zur Wehr setzen. Grob gestrickter, aber straff inszenierter Science-Fiction-Thriller mit satirischen Seitenhieben auf den amerikanischen Lebensstil; stilistisch an die Genrefilme der 50er Jahre angelehnt.

Koyaanisqatsi, Prophezeiung
Experimentaler Dokumentarfilm über den Mißbrauch der Erde durch den Menschen. Die filmische Meditation und Prophezeiung warnt vor einer entstellten Gesellschaft und ruft zu Veränderung, Selbstbesinnung und Rückkehr/Aufbruch zu Werten einer Kultur auf, die humane und religiöse Werte und gefühls- wie vernunftmäßiges Handeln einschließt. Der Film kommt ohne ein gesprochenes Wort aus und besticht durch die ungewöhnliche Montage von Bildern und Musik. Dank seiner Form überredet der Film die Zuschauer mehr, als daß er sie rational überzeugt. Erster Teil einer Trilogie; vgl. auch "Powaqqatsi" und "Naqoyqatsi".

Teuflisch
Ein unglücklich in eine Kollegin verliebter, in der Firma unbeliebter Computertechniker wird vom Teufel in Gestalt einer schönen Frau aufgesucht, die ihm sieben Wünsche in Aussicht stellt. Im Glauben, durch Reichtum und Ruhm die Angebetete für sich zu gewinnen, wird er nacheinander Drogenbaron, Basketball-Star, "Softie", Dichter und Präsident. Doch selbst in den verwirklichten Wunschträumen wird er nicht erhört. Neuverfilmung einer den "Faust"-Mythos bemühenden Komödie von Stanley Donen "Mephisto 68", 1967. Hervorragend gespielt und in den Traumpassagen ebenso aufwändig wie unterhaltsam inszeniert..

Elefantenpfad
Die junge Frau eines Teepflanzers in Ceylon hat Probleme, sich ihrer exotischen Umgebung anzupassen, sucht Ablenkung in der Romanze mit einem zivilen Europäer, findet dann aber doch zu ihrem Mann zurück. Von abenteuerlichen Tierszenen bemerkenswert: eine Elefanten-Stampede.

Dogma
Satirische Fantasy-Parabel um zwei Engel, die von Gott auf die Erde verbannt sind und bei ihren Bemühungen, in den Himmel zurückzukehren, beinahe den Untergang der Schöpfung verursachen. Durch das Erscheinen Gottes - in Gestalt einer Frau - wird dies im letzten Moment verhindert. Eine unausgegorene Mischung aus gescheiten bis albernen, teils auch geschmacklosen Gags, vulgären Beimischungen in den Dialogen bis hin zu zahllosen cineastischen Verweisen und Anspielungen auf theologische Fragen.

Mammuth
Ein wuchtiger Mann, der die letzten Jahre vor seiner Pensionierung im Schlachthof Schweine zerlegte, kreuzt auf einem alten Motorrad durch Frankreich, um Arbeitsnachweise für seine Rente aufzutreiben. Die Reise in die Vergangenheit droht in Bitterkeit zu enden, bis der Mann auf seine junge Nichte trifft, die ihm die Schönheit des Lebens erschließt und ihn ermuntert, seiner Existenz eine andere Richtung zu geben. Poetisch angehauchte Sozialgroteske, in der ruppige Töne mit flirrenden Impressionen oszillieren.

Colossus
Ein amerikanischer Wissenschaftler, der einen Supercomputer zur Verteidigung der USA entwickelt hat, muß feststellen, daß seine Maschine nicht nur mit einem sowjetischen Kollegen in Kontakt tritt und diesen schließlich ausschaltet, sondern seiner Kontrolle vollends entgleitet.

Menschen am Sonntag
Die Chronik eines Sonntags im Berlin der Weimarer Republik: Eine Verkäuferin, eine Filmstatistin, ein Vertreter und ein Chauffeur fahren zum Wannsee, wo sie ihre Freizeit verbringen. Eine halbdokumentarische Collage aus Spielszenen und Sozialreportage, durch Bildverismus, Darstellung und Vermittlung sozialer Realität eines der herausragenden Werke der deutschen Stummfilm-Avantgarde. Die präzisen und authentischen Beobachtungen aus dem Milieu der Angestelltenkultur, beispielhaft für die gesellschaftliche Entwicklung der späten 20er Jahre, haben den Charakter eines historischen Dokuments; der Inszenierungsstil des Films, der seine Episoden aus dem Flair der Originalschauplätze und der spontanen Selbstdarstellung seiner Laienschauspieler entwickelt, beeinflußte den poetischen Realismus im Frankreich der 30er Jahre und wirkte stilbildend für den italienischen Neorealismus. Die Mitglieder des Autorenkollektivs emigrierten später in die USA.

Matrix

Down with Love, Zum Teufel mit der Liebe
Die These einer frisch vom Land nach New York gezogenen Sachbuchautorin, dass Sex ohne Liebe nicht nur möglich, sondern erstrebenswert sei, stellt nach anfänglichem Desinteresse der Medienwelt das eingefahrene Frauenbild der prüden 1960er-Jahre auf den Kopf. Ihr Bestseller-Buch ruft einen Starjournalisten auf den Plan, der die Autorin verführen und ihre These entlarven will.

Fahr zur Hölle, Liebling
Die harmlos scheinende Suche nach einer Verschollenen wird für Privatdetektiv Marlowe zu einem lebensgefährlichen Abenteuer. Bis ins Detail stimmiger, trefflich besetzter, spannender Kriminalfilm nach Raymond Chandler. Fesselnd in der treffenden Milieuzeichnung. Der Stoff wurde bereits 1944 von Edward Dmytryk als "Murder, My Sweet" verfilmt.

Tod oder Freiheit
Ein um 1750 in den Wäldern um Coburg, Urach und Bamberg spielender Abenteuerfilm, der Schillers "Die Räuber" nach Anregungen für unterhaltende Action-Sequenzen durchstöbert zu haben scheint: Junge Leute greifen zu den Waffen, um der Fürstenwillkür und Unterdrückung ein Leben in Gerechtigkeit und Würde entgegenzusetzen.

The Quest, Die Herausforderung
Der jugendliche Anführer einer New Yorker Kinderbande landet Mitte der 20er Jahre als Kickboxer in einer sagenumwobenen tibetanischen Festung, in der alle 50 Jahre die weltbesten Kämpfer ihren Champion ermitteln. Das Regie-Debüt des belgischen Kampfsportmeisters und Schauspielers Claude Van Damme.

Die blaue Grenze
Einen jungen Mann verschlägt der Tod des Vaters nach Flensburg zu seinem Großvater, wo er eine schöne Frau kennen lernt. Als sich die beiden kurze Zeit später wieder aus den Augen verlieren, macht er sich auf die Suche nach ihr, wobei sich ihm ungeahnte Schwierigkeiten in den Weg stellen. Eine sorgfältig komponierte, bildgewaltige Reflexion über menschliche Grenzerfahrungen, getragen von großartig spielenden und geführten Darstellern. Den großen Themen Sterben und Verlust stellt der Film dabei eine hoffnungsvolle Liebesgeschichte entgegen.

Liebe ist zollfrei
Lustspiel um einen übereifrig-pflichtbewußten Zollinspektor und einen weniger eifrigen Finanzminister, der die leere Staatskasse durch Winkelzüge mit Auslandsinteressen aufbessern will. Trotz einiger Spitzen gegen die Republik Österreich vor dem "Anschluß" an Nazi-Deutschland und Spötteleien gegen die Schwächen des Beamtentums eine kaum harmlose Komödie; sie lebt vor allem vom Spiel Hans Mosers, der den autoritätsgläubigen Uniformträger karikiert.

Liebe kennt kein Warum
Ein erfolgreicher Geschäftsmann kämpft nach fünf Jahren, als ihn seine zeitweilige Lebensgefährtin verläßt und jemand anderen heiratet, um den von ihm großgezogenen, abgöttisch geliebten kleinen Sohn. Zwar stellt sich heraus, daß er nicht der leibliche Vater ist, aber er kämpft vor Gericht um die Anerkennung der seelischen Bindung in einer psychologischen Vaterschaft und erhält das Sorgerecht zugesprochen.