Stadt

Kurze Inhaltsangabe der verarbeiteten Filme
 
 
Das Gesicht der Wahrheit
Eine hysterische weiße Lehrerin zeigt die Entführung ihres vierjährigen Kindes durch schwarze Carjacker an, woraus sich eine hochbrisante Gemengelage entwickelt, die zu Rassenunruhen führen könnte. Das Polizei-Department ist in helle Aufregung versetzt, die Medien wittern eine Story, nur ein schwarzer Polizist bewahrt Ruhe und zweifelt die Aussage der Mutter an. Der thematisch wichtige, gut gespielte Film demonstriert, wie aus einem Funken ein Flächenbrand entstehen kann.

Das transplantierte Gesicht
Nach einer entstellenden Gesichtsverletzung, die ihr der eigene Hund zufügte, und die einer 38-jährigen Französin normales Essen und Trinken unmöglich machte, entschloss sich ein Chirurgen-Team in Amiens zur weltweit ersten Gesichtstransplantation. Der Film beobachtet die Vorbereitung der Operation, dokumentiert den stundenlangen Eingriff und die anschließende Therapie, er stellt auch Fragen nach der Befindlichkeit der Patientin, die fortan mit dem Gesicht einer Toten lebt.

Ein Gesicht so schön und kalt
Thriller. Eine Mutter bringt ihre zehnjährige Tochter, die bei einem Autounfall Gesichtsverletzungen erlitten hat, zu einem plastischen Chirurgen. Doch dieser hat bereits mehreren Patientinnen die Gesichtszüge seiner verstorbenen Tochter gegeben.

Gesichter des Bösen
1943 wurde der geistig zurückgebliebene Berliner Bruno Lüdke des 51-fachen Mordes angeklagt - womit ihm gut ein Drittel der in den letzten 20 Jahren in Deutschland begangenen Morde zur Last gelegt wurde; nicht weil die Beweise gegen ihn erdrückend gewesen wären, sondern weil er aufgrund seiner Physiognomie "das typische Gesicht eines Verbrechers" hatte. Der Film nimmt das Beispiel zum Anlass, um die seinerzeit zwielichtige Rolle der Physiognomik, der Schädelkunde und Kriminalanthropologie, zu beleuchten und darzulegen, wie leicht diese "Wissenschaften" im Sinne eines menschenverachtenden System missbraucht werden können.

Mad City
Ein arbeitsloser Museumswächter erschießt bei dem Versuch, seinen Job zurückzubekommen, versehentlich einen ehemaligen Kollegen. Von einem zufällig anwesenden Fernsehreporter aufgebauscht, wird der Unfall zu einer landesweiten Mediensensation. Ein mit Negativklischees geladener Film, dessen Kritik am Fernsehsystem am besten noch in der ambivalenten Figur des Reporters zum Tragen kommt.

True Lies
Während ein mit allen Wassern gewaschener amerikanischer Geheimagent tagsüber seiner "Arbeit" nachgeht und arabische Atom-Terroristen jagt, tarnt er sich gegenüber Frau und Tochter als braver Handelsvertreter. Durch seine Eifersucht verwickelt er schließlich auch seine in ihrer langweiligen Ehe frustrierte Frau in gefährliche Abenteuer. Ein mit ungeheurem Aufwand gestalteter Actionfilm, der sich über das Genre und seine Effekte lustig machen will, was ihm vor allem mit einer James-Bond-Parodie und einem ins Absurde übersteigerten, technisch abenteuerlich perfekten Ende durchaus gelingt.

Stadt der Illusionen
Charakterstudie eines dank Genialität und skrupelloser Selbstsucht erfolgreichen Hollywood-Produzenten, der sich seiner Mitarbeiter rücksichtslos bedient, um ein Comeback zu erzwingen. Die mit vielen Rückblenden erzählte Geschichte erlaubt einen kritischen Blick hinter die glamouröse Fassade der Filmwelt.

En la Ciudad, In der Stadt
Acht Freunde in Barcelona teilen ihr Leben, ihre Geheimnisse, aber auch ihre kleinen Verlogenheiten. In einer losen aneinandergereihten Szenenfolge werden Geschichten über Liebe, Eifersucht und Neid erzählt, die sich zum Bild einer Generation von 30-Jährigen verdichten, deren mitunter betriebsames Leben auch von Einsamkeit und unerfüllten Sehnsüchten geprägt ist.

Metropolis
n der Zukunftsstadt Metropolis, deren Glanz und Reichtum von unterirdisch lebenden Proletariermassen geschaffen wird, entfesselt ein dämonischer Wissenschaftler einen Sklavenaufstand, indem er einen weiblichen Maschinenmenschen als Agitator benutzt. Die Revolte endet in Maschinenstürmerei, führt jedoch zur Versöhnung von Arbeiterklasse und Oberschicht. Fritz Lang verbindet in seinem Stummfilmepos Motive des deutschen Expressionismus mit technischer Utopie und politischer Spekulation: filmästhetisch ein virtuos durchkomponiertes Licht- und Schattenspiel, das durch Montagerhythmus und architektonische Fantasie fesselt; zeitgeschichtlich ein Kommentar zur Sozialpsychologie in der Weimarer Republik - auch wenn am Ende die gesellschaftlichen Widersprüche mit reaktionärem Pathos zugedeckt werden.

Weltstadt
Spielfilm, der den tatsächlichen Tötungsversuch zweier Teenager an einem Obdachlosen nach-inszeniert. Die in einer strukturschwachen ostdeutschen Kleinstadt verorteten Ereignisse werden am Beispiel von fünf Figuren aufgerollt, wobei das destruktive Kumpelverhältnis der beiden Täter im Mittelpunkt steht. Die eindringliche Milieustudie verzichtet auf Schuldzuweisungen und konzentriert sich auf die um Authentizität bemühte Bestandsaufnahme eines Lebens ohne Zukunftsperspektive, das geprägt ist von Frustration und latenter Aggression.

The Town, Stadt ohne Gnade
Der Anführer einer Räuberbande aus Boston verliebt sich in die Filialleiterin einer Bank. Geradlinig inszeniertes Thriller-Drama um den Loyalitätskonflikt eines Gangsters. Ein überzeugender Genrefilm mit klar konturierten Figuren und starken Actionsequenzen, der als Milieustudie eines Viertels mit geringen Aufstiegschancen und hoher Kriminalitätsrate allerdings nur bedingt funktioniert.

Im Dunkel der Großstadt
Der kriminelle Besitzer einer Pariser Nachtbar läßt nicht nur einen unschuldigen kleinen Gauner für den vom ihm selbst begangenen Mord ins Gefängnis wandern, sondern spannt ihm noch die Freundin aus. Nach seiner Entlassung sucht er blutige Rache, erschießt den Barbesitzer jedoch in einer Notwehrsituation und findet schließlich Ruhe. Mit einem Auge für kriminalistische Details, aber einem Hang zum halbseidenen Mileu inszenierter spannender Kriminalfilm.

Dark City
Eine futuristische Stadt, die in immerwährende Nacht gehüllt ist, wird von totenblassen, schwarzgekleideten Unterweltwesen beherrscht, die per Gedankenkraft in die Seele der Menschen eindringen und ihre Erinnerungen stehlen. Ein Fantasy-Mix aus Science-Fiction-, Horror- und Gangsterfilm mit starken Anklängen an den "film noir". Zwar beeindruckt der Film durch die außergewöhnlichen Spezialeffekte sowie die sehr suggestive Musik, findet aber über die eklektizistische Zusammenstückelung von Gedanken und Versatzstücken hinaus zu keiner eigenständigen Aussage.

Sin City
Drei düstere Pulp-Stories voller Sex, Mord und Machismo als formal bislang gelungenste Ausgestaltung einer Comic-Vorlage im Medium Film: betont cool, sexy, brutal und zynisch entfalten sich die ineinander verschachtelten Episoden, die ihre scherenschnittartig skizzierten Antihelden in eine weitgehend monochromatische Parallelwelt katapultieren. Der filmische "Comic noir" besticht durch eine faszinierende künstliche Oberfläche, die das Versprechen der digitalen Postmoderne wunderbar einlöst, zugleich aber durch seine nihilistische Grundhaltung massiv vor den Kopf stößt.

Stadt der Engel
Ein Schutzengel, der die Menschen und ihre Empfindungen besser verstehen möchte, verliebt sich in eine Herzchirurgin und opfert seine Unsterblichkeit, um fühlen, berühren und lieben zu können. Zwar ist sein irdisches Glück nur von kurzer Dauer, doch lernt er, daß auch Tod und Trauer Bestandteile des Lebens sind. Ein von einem überzeugenden Hauptdarsteller getragener Film, der zwar nicht gegen die Klischees der amerikanischen Liebesromanze gefeit ist, jedoch genügend Ernsthaftigkeit besitzt, um die spirituellen Dimensionen seines Themas auszuloten. Eine Auseinandersetzung mit Liebe, Leben und Tod, der es in ihren dichtesten Momenten durchaus gelingt, Trost zu spenden. Remake von Wim Wenders Film "Der Himmel über Berlin";

Der eiskalte Engel
Ein professioneller Killer erkennt, daß er in eine Sackgasse geraten ist, und geht mit der Konsequenz, mit der er andere tötete, selber in den Tod. Ein in Regie und Darstellung perfekt gestalteter Gangsterfilm, der sich bewußt nicht an der Wirklichkeit orientiert. Kino von hohem ästhetischem Reiz.