Von Freude

Kurze Inhaltsangabe der verarbeiteten Filme
 
 
Der Blick des Odysseus
Ein amerikanischer Regisseur griechischer Abstammung sucht im Auftrag der Athener Kinemathek drei verschollene Rollen mit nicht entwickeltem Filmmaterial der ersten griechischen Filmpioniere. Auf der Suche nach den Spulen und sich selbst begibt er sich auf Irrfahrten quer durch den vom Bürgerkrieg geschüttelten Balkan und sieht die Wunden, die die wechselhafte Geschichte jener Region seit Ende des letzten Jahrhunderts geschlagen hat. Eine facetten- und höchst beziehungsreiche filmische Meditation, in der sich individuelle Geschichte, Länder- und Filmgeschichte durchdringen.

Die Zeit, die man Leben nennt, TV
Ein aufstrebender Pianist erleidet kurz vor dem Durchbruch seiner internationalen Karriere einen Unfall, der ihn an den Rollstuhl fesselt. Er verliert jeden Mut und spielt mit dem Gedanken, seinem Leben ein Ende zu bereiten. In seiner tiefsten Krise lernt er im Krankenhaus einen Leidensgefährten kennen, der voller Energie ist, obwohl er nur noch kurze Zeit zu leben hat. Die beiden Männer freunden sich an und lernen, füreinander einzustehen. Gemeinsam beziehen sie ein Haus und beginnen, ihr Leben neu zu organisieren. Hoffnungsvoll stimmender Fernseh-Film, der Werte hinterfragt und darauf hinweist, dass sie gegebenenfalls einer neuen Definition bedürfen.

Sackgasse Leben
Eine arbeitslose, verschuldete Glasgowerin, Mutter zweier schulpflichtiger Kinder, findet in ihrer couragierten Nachbarin eine Freundin. Diese ist mit einem Kredithai liiert, der das ganze Viertel in der Hand hat. Als auch der neue Freund der jungen Mutter Schwierigkeiten mit dem Geldverleiher bekommt, eskalieren die Ereignisse und stellen die Frauenfreundschaft auf eine Bewährungsprobe. Weitgehend mit Handkamera gefilmtes, um Authentizität bemühtes Sozialdrama, das in Sprache und Gangart recht ruppig daher kommt, durch den detailgenauen Blick auf das Leben der kleinen Leute aber ebenso überzeugt wie durch das Spiel der beiden Hauptdarstellerinnen, die sich in einer Stadt ohne Hoffnung nicht unterkriegen lassen wollen.

Momentum
Ein Physiklehrer ist Telekinetiker und kann Gegenstände Kraft seines Willens bewegen. Um dieses Geheimnis zu wahren, hat er sich nie auf engere Beziehungen eingelassen. Dann aber wird die CIA auf ihn aufmerksam, erpresst ihn und will mit seiner Hilfe gegen räuberische Telekinetiker vorzugehen. Er lässt sich in die Gruppe einschleusen und muss sich fortan nicht nur mit Gewalt, sondern auch mit seiner Identität auseinandersetzen. Mix aus Thriller, Science-Fiction und Psychostudie.

Gegenüber
Das Drama eines Ehepaares, das sich nach 20-jähriger Ehe in Isolation, Trauer und Sprachlosigkeit verloren hat, was die Frau durch gewalttätige Ausbrüche gegen ihren Mann zu kompensieren versucht. Die Beziehung von Opfer und "Täterin" entpuppt sich dabei als ein Netzwerk gegenseitiger Abhängigkeiten. Ein sich langsam entwickelnder, aufmerksam beobachtender Film über die Lebensuntauglichkeit zweier Menschen, der keine dramaturgische Zuspitzung sucht, sondern die innere Not seiner Protagonisten durch eine Fülle von Detailbeobachtungen auszudrücken versteht.

Havana-Miami, Die Zeiten ändern sich
Nur 90 Kilometer trennen Havanna auf Kuba und Miami im US-Bundesstaat Florida. Dennoch versinnbildlichten die Metropolen über Jahrzehnte hinweg den Kontrast zweier verfeindeter politischer Systeme. Der Dokumentarfilm widmet sich einer neuen kubanischen Generation und den langsam verschwimmenden Grenzen der Systeme. Er porträtiert Menschen, deren Familienschicksale oder geschäftliche Interessen die "Floridastraße" überbrücken, und liefert die lebendige Bestandsaufnahme eines bemerkenswerten Wandlungsprozesses.

Ohne Worte
Ein dummdreister junger Mann, der im Glauben gehalten wird, dass seine Geliebte seine Schwester sei, bewahrt allen Hindernissen zum Trotz die junge Frau davor, einen Drogenmillionär zu heiraten. Komödie, die von allerlei Fäkalwitzen sowie vermeintlichen Gags auf Kosten von Behinderten lebt. Nicht mehr als eine schlecht inszenierte Gag-Revue mit hauchzarten gesellschaftskritischen Ansätzen im Stil der respektlosen Komödien der Farrelly-Brüder.

Von Augenblick zu Augenblick
Eine geschiedene reiche Vierzigjährige gibt dem hartnäckigen Werben ihres jugendlichen Verehrers nach, den sie zufällig am Strand von Malibu kennengelernt hat. Nicht zuletzt wegen des großen Altersunterschiedes gestaltet sich die Beziehung des Paares schwierig.