Vorhang

Kurze Inhaltsangabe der verarbeiteten Filme
 
 
Der zerrissene Vorhang
Ein amerikanischer Physikprofessor setzt sich nach Ostberlin ab, um in den Besitz einer Formel zu gelangen. Sein gefährliches Doppelspiel endet mit einer tollkühnen Flucht zurück in den Westen. Turbulentes Spionageabenteuer.

Rummelplatz der Liebe
Ein mittelloses Mädchen wird von einem Zufallsbekannten an einen Zirkus vermittelt, wo sie bald Karriere macht und heiratet. Ihre Hörigkeit gegenüber dem "väterlichen" Freund endet erst, nachdem dieser ihren Mann umgebracht hat.

Der stählerne Vorhang
Ein zu lebenslänglicher Haft Verurteilter gründet im Gefängnis eine Theatertruppe. Nachdem seine spätere Geliebte seine Begnadigung erreicht hat, bleiben die Erfolge des Ensembles in der Freiheit aber eher mäßig. Dynamisch inszeniert und gut gespielt, plädiert der Film für kreative Freiräume von Strafgefangenen.

Vorhang auf
Ein ehemaliger Hollywood-Tanzstar kommt nach New York, um eine neue Revue herauszubringen, gerät aber an den falschen Regisseur, und die Show wird zu einem Reinfall. Die Tänzer lassen sich jedoch nicht entmutigen und schaffen mit einem alten Routinier den großen Erfolg. Hervorragend inszeniertes Musical, dessen stereotype Handlung lediglich dazu dient, die hinreißenden Tanz- und Gesangsnummern zu verbinden. In Form, Farbe und Bewegung gleichermaßen ein Genuß, getragen von ironischen und parodistischen Unter-Tönen. Der Film ist heiter und ausgelassen, zugleich aber durchaus fähig, über sich selbst und sein Genre zu reflektieren. Höhepunkt: die jazzige Schlußnummer "Girl Hunt", eine hinreißende Parodie auf den "film noir" und den harten Privatdetektiv a la Mickey Spillane.

Licht hinterm Vorhang
Ein verwirrendes Durcheinander von Agenten, Spionen und Abwehrleuten, die sich alle um ein militärisch wichtiges Gerät bemühen. Auf Hochspannung getrimmter Film.

Der scharlachrote Vorhang
Eine junge Bürgerstochter verliebt sich in einen napoleonischen Offizier, der bei ihren Eltern einquartiert ist. Ihre Affäre ist kurz und endet tragisch. Der Filmkritiker und -theoretiker Astruc experimentiert in seiner ersten Regiearbeit mit neuen Methoden der Literaturverfilmung. Der Text der Novellenvorlage begleitet als Kommentar das stumme Geschehen und bricht kritisch die Emotionen des Melodrams. Eine hervorragend fotografierte Studie über visuelle und sprachliche Ausdrucksmöglichkeiten.

Der schwarze Vorhang
Ein Mann stellt nach einem Unfall fest, daß er für lange Zeit sein Gedächtnis verloren und offensichtlich während dieser Zeit eine andere Identität hatte. Als er herausfindet, daß er unter anderem Namen wegen Mordes von der Polizei gesucht wird und versucht, seine Unschuld oder Schuld zu ergründen, erlebt er weitere Überraschungen.

Bis zum letzten Vorhang
Ein todkranker Fernsehmoderator, der seine Krebserkrankung geheim hält, liefert sich mit einem jungen Kollegen und Konkurrenten einen Kampf bis aufs Messer, der nicht nur verbal und medial ausgetragen wird, sondern auch vor Tätlichkeiten und Mordattacken nicht zurückschreckt. Erst im Tod erkennen beide eine ungeahnte Wahrheit. Die Verbindung aus greller Mediensatire und alttestamentarisch grimmiger Tragikomödie karikiert die Verlogenheit von Fernsehunterhaltung und nutzt die Stilmittel des Mediums, um dessen Fragwürdigkeiten hervorzuheben.

The Hidden
Widerwillig nimmt ein Mann seinen jüngeren Bruder bei sich auf, der wegen einer nie geklärten Mordsache fünf Jahre im Gefängnis saß. Bald fasst auch seine schwangere Frau Vertrauen zu dem ungebetenen Gast, dann aber erschüttert eine Gewalttat die Nachbarschaft, und alte Zweifel flammen auf. Independent-Thriller mit hervorragender Kameraarbeit und Gespür für Atmosphäre.

Der Vorhang geht auf
Konzertfilm mit Ausschnitten aus Opern- und Ballett-Inszenierungen des Leningrader Kirow-Theaters: "Iwan Sussanin", "Pique Dame", "Raimonda", "Gajaneh".

Der letzte Vorhang
In Buenos Aires kämpft die Truppe eines einst revolutionären Theaters gegen die drohende Schließung, während die Stadt einem Dauerregen ausgesetzt ist und viele Bewohner den Widerstand gegen alle Unbilden längst aufgegeben haben und die Gesellschaft sich buchstäblich im Rückwärtsgang befindet. Der metaphorische Film geißelt wirtschaftliche Sachzwänge und staatliche Bürokratie und feiert gesellschaftliche Ideale und Utopien, die nicht aufgegeben werden dürfen.

Der Vorhang fällt
Eine Opernsängerin wird in dem Moment erschossen, als die Bühnenaufführung einen "blinden" Schuß fordert.