Ich weiß nicht

Kurze Inhaltsangabe der verarbeiteten Filme
 
 
Toni Costa, Der rote Regen, TV
Nach Jahren bei der Hamburger Mordkommission kehrt ein Kommissar auf seine Heimatinsel Ibiza zurück. Dort wird er mit dem Mord an einer reichen Witwe, Patientin einer mondänen Schönheitsklinik, konfrontiert. Die Nachforschungen sind dem Onkel des Polizisten, dem "Insel-Paten", ein Dorn im Auge, nicht zuletzt weil er Anteile an der Klinik hat. Unter südlicher Sonne spielender Fernseh-Kriminalfilm um den charismatischen Ermittler Toni Costa aus den Romanen von Burkhard Driest.

Im Reich der Sinne
Die sexuelle Besessenheit zweier Menschen endet mit dem Tod des Mannes, der sich am Ende in einer sich ständig steigernden Ekstase verstümmeln und strangulieren läßt. Oshima verzichtet sowohl auf narrative Ausschmückung der Handlung als auch auf psychologische Motivation der Figuren. Statt dessen beschreibt der Film in äußerster ästhetischer Reduktion die menschliche Sexualität als eine nicht kontrollierbare, in letzter Konsequenz zerstörerische Kraft. In Japan und einigen europäischen Ländern wurde der Film verboten, anläßlich seiner Aufführung bei den Berliner Filmfestspielen 1977 von der Staatsanwaltschaft wegen "Pornographieverdachts" vorübergehend beschlagnahmt.

Das fliegende Auge
Der Pilot eines Spezialhubschraubers der Polizei von Los Angeles gerät auf die Spur einer politischen Verschwörung, bringt sie an die Öffentlichkeit und zerstört ein dafür entwickeltes neues Waffensystem. Polizeifilm.

Freud
Romanhaft popularisierte Biographie des Wiener Nervenarztes und Tiefenpsychologen - eingegrenzt auf den Lebensabschnitt von 1885-1890, in dem Sigmund Freud seine psychoanalytische Methode entdeckt; in der Behandlung seelischer Probleme vereinfacht und vergröbert. Regisseur Huston beauftragte Jean Paul Sartre mit einer Drehbuchfassung, die nicht umgesetzt wurde, in ihren wichtigsten Ideen aber den Film bestimmte.

Spurwechsel
Thriller um zwei Männer, die durch einen leichten Autounfall aneinander geraten. Ihr Streit eskaliert, bis jeder den anderen vernichten will. Routiniert in Szene gesetzt und gut besetzt, scheitert der Film, weil er den Charakteren an einem einzigen Tag allzu viele psychologische Kehrtwendungen zumutet und damit mehr auf emotionale Effekte setzt.

Equilibrium
Um den vierten Weltkrieg zu verhindern, verordnet ein zukünftiger Diktator die Einnahme der Droge Prozium, die alle Emotionen unterdrücken soll. Jeder, der sich widersetzt, wird von gnadenlosen Killern gejagt. Als einer von ihnen die Droge absetzt, muss er die eigene Mission hinterfragen. Science-Fiction-Thriller mit Anleihen bei "Blade Runner" und "Matrix", der seine Geschichte mit einigen reizvollen auch musikalischen Brüchen erzählt.

Reise aus der Vergangenheit
Eine von ihrer Mutter in ihrem Selbstbewußtsein immer wieder verletzte junge Frau findet durch psychiatrische Behandlung zu Selbstachtung und Lebensfreude. Auf einer Schiffsreise lernt sie einen Mann kennen, der aber nicht frei ist. Zu Hause fällt sie bald wieder in ihre alte Rolle zurück. Als die Mutter während eines Streits stirbt, ziehen neue dunkle Schicksalswolken auf. Hollywood-Melodram.

Die Reise ins Ungewisse
Ein als Sonderling geltender Wissenschaftler warnt ohne Erfolg vor einer drohenden Flugzeugkatastrophe durch Materialermüdung. Psychologisch meisterhaft, glänzend gespielt, spannend und voller Humor: bestes amerikanisches Erzählkino.

Tanz auf dem Vulkan
Frei erfundene Auftritte des Schauspielers Jean Gaspard Debureau, der als einer der besten Pantomimen seiner Zeit galt. Zur Zeit Karl X. ist er in Frankreich bei der Bevölkerung darüber hinaus beliebt, weil er spöttische Flugblätter gegen den tyrannischen Monarchen und dessen unsoziales Verhalten verfaßt. Seinen Chansons und seiner Liebesenttäuschung wird der Ausbruch der Pariser Juli-Revolution im Jahr 1830 zugeschoben.

Die größte Schau der Welt
Der als größter Zirkusfilm aller Zeiten angepriesene Monumentalfilm wurde mit dem größten Zirkusunternehmen der Welt gedreht. Die vielen artistischen Darbietungen hält eine sentimental-romantische Handlung zusammen, die durch die bewährten Motive Haß, Liebe, Eifersucht, Rivalität, Verbrechen, Edelmut, Tragik und Verzicht bestimmt wird.

Die unerträglichen Leichtigkeit des Seins
Verschiedenartige, vielfach miteinander verschlungene Beziehungen, im Brennpunkt ein Liebes- undEhedrama, zwischen Prag und Genf zur Zeit des Prager Frühlingsund der sowjetischen Okkupation im Jahr 1968. Eine technisch außerordentlich raffinierte, teilweise effektgeladene und sentimental ausgespielte Verfilmung des intelligenten Romans von Milan Kundera über libertine Schwächen und gewaltsame Schwierigkeiten imprivaten und politischen Leben unserer Zeit. Zwar verdeutlicht er nur wenig die zwingende Verbindung zwischen Geschichtsschreibung und persönlichem Schicksal, erschließt dafür jedoch mit einfühlsamem Gespür für Orte, Gegenstände und vor allem Körper das Spannungsfeld von Sexualität und Gefühl.

Gestern, heute und morgen
Drei Starrollen in drei nur scheinbar wirklichkeitsnahen Episoden aus Neapel, Mailand und Rom für Sophia Loren als kinderreiche Schwarzhändlerin "Gestern"/"Adelina", eiskalte Industriellengattin "Heute"/"Anna" und gutherziges Callgirl "Morgen"/"Mara", das einen verwirrten Priesteranwärter wieder auf den Pfad der Tugend zurückbringt.

Alle Geister kreisen
Eine deutsche Filmemacherin reist nach Brasilien, um eine Dokumentation über die Zusammenhänge zwischen Karneval, Religion und sozialer Wirklichkeit zu drehen. Aber die Realität ist kompliziert, es kommt zu Spannungen im Team. Sie begegnet einem alten Mann, der ihr eine seltsame Geschichte erzählt und ihr damit hilft, ihr Projekt zu einem Ende zu bringen. Eine Reflexion über tatsächliche und filmische Wahrheit und über den Konflikt zwischen der eigenen Kreativität und der Ausbeutung anderer.

Fantastic Movie
Eine Gruppe erwachsener Waisenkinder gerät beim Besuch einer obskuren Schokoladenfabrik in eine geheimnisvolle Parallelwelt, die von einer Weißen Hexe beherrscht wird. Nur mit Mühe kann man sich in die eigene Realität zurückkämpfen. Der einfallsarme Versuch einer Persiflage auf die kommerziellen "Großfilme" der letzten Jahre scheitert bereits im Ansatz, weil die zu parodierenden Filme ihrerseits als Genreparodien angelegt sind.

Film Noir
Ein Detektiv wacht ohne Gedächtnis neben der Leiche eines Polizisten auf und gerät selbst ins Visier der Ermittler. Ganz im Noir-Stil gehaltener schwarz-weißer Animationsfilm.

Der Omega-Mann
Nach einem bakteriologischen Krieg zwischen Sowjets und Chinesen, dem fast die gesamte Weltbevölkerung zum Opfer fällt, liefern sich ein amerikanischer Wissenschaftler und eine Gruppe wissenschaftsfeindlicher, lichtempfindlicher Überlebender einen erbarmungslosen Kampf. Pessimistischer Science-Fiction-Film: ein interessantes Psychogramm amerikanischer Albträume im Zeichen von Energiekrise und Umweltzerstörung.

Warum hab ich ja gesagt
Leichthändig und sicher inszenierte Ehe- und Gesellschaftskomödie, die aus der Hals über Kopf geschlossenen Ehe eines Sportreporters und einer renommierten Modezeichnerin den unversöhnlich scheinenden Gegensatz von Sport- und Bühnenmilieu entwickelt. Von Minnelli im US-Komödienstil teils intelligent-vergnüglich, teils auf Situationskomik hin angelegt.

Der zynische Körper
Der Tod eines Freundes veranlaßt eine Gruppe von Künstlern, über ihre Arbeit, die Vergänglichkeit des Körpers sowie die Unvergänglichkeit der Architektur nachzudenken. Dabei vermischen sich Traum und Wirklichkeit, nehmen literarische Fantasien Gestalt an. Eine sehr persönliche, stilistisch oft nicht von Manierismen freie Auseinandersetzung mit Leben, Tod und Kunst vor dem Hintergrund von Homosexualität und AIDS. Emigholz kontrastiert den Raum und die Menschen in ihm; stellt Endlichkeit, Verfall und Sterblichkeit des menschlichen Körpers und die Größe und Dauer steinerner Landschaften in Natur und Kunst zur Diskussion. Formal rigoros, läßt sich der schwierige, aber sehr anregende Film in erster Linie assoziativ erschließen.

Schwerkraft
Ein Banker will seinem grauen Dasein entkommen und tut sich mit einem notorischen Einbrecher zusammen. Unterhaltsames "Buddy-Movie", das seine Geschichte mit rabiater Komik und einem eigenständigen Soundtrack stimmig umsetzt. Über die Genrekonventionen hinaus zeigt der Film kein Interesse daran, die gesellschaftskritischen Tendenzen seines Stoffs auszubauen.

Der lange Weg ans Licht
Das Porträt einer Hebamme aus der sächsischen Kleinstadt Meerane, die sich ehrenamtlich als Geburtshelferin in Tansania engagiert und ihren Beruf als Berufung sieht. Der von persönlichen Ereignissen beeinflusste dokumentarische Film geht sein Thema ebenso selbstbewusst wie affirmativ an, wobei er es jedoch versäumt, die Protagonistin und ihre Ansichten zu hinterfragen, um eine tiefere Auseinandersetzung zu ermöglichen.