Närrisches

Kurze Inhaltsangabe der verarbeiteten Filme
 
 
Die Bettlektüre
Eine junge Japanerin, Tochter eines Schriftstellers und Kalligraphen, bemalt in Hongkong die Körper ihrer Liebhaber mit kalligraphischen Meisterwerken, die das Interesse eines mächtigen Verlegers wecken. Da dieser ihren Vater in wirtschaftliche wie sexuelle Abhängigkeit preßte und er ihr nun in mehrfacher Hinsicht ihren Geliebten nimmt, werden 13 von ihr gestaltete menschliche Bücher zum Mittel ihrer Rache. Die obsessive Leidens- und Rachegeschichte ist Ausgangsmotiv einer komplexen, metaphernreichen Beschäftigung mit Schrift und Zeichen als einem "körperhaften" Wahrnehmungssystem, das Räume und Zeit, Erotik und Tod, östliche und westliche "Prinzipien" am Ende dieses Jahrtausends umspannt.

Der Ghostwriter
Ein Autor soll als Ghostwriter die Memoiren eines ehemaligen britischen Premierministers überarbeiten, der wegen dubioser Verstrickungen in Menschenrechtsverletzungen ins Kreuzfeuer der Medien geraten ist. Während seiner Arbeit stößt er auf immer mehr Ungereimtheiten und gerät in Gefahr, als er dunklen Machenschaften auf die Spur kommt. Ein virtuos zwischen Polit-Thriller und griechischer Tragödie angesiedeltes Krimi-Vexierspiel um die Mechanismen der Macht und den korrumpierenden Einfluss, den sie auf Menschen ausübt.

Clowns
Eine Verneigung vor den Clowns, die es sich zur Aufgabe gemacht haben, ihr Publikum zum Lachen zu bringen und mit der Absurdität des Alltags zu konfrontieren. Der Dokumentarfilm fächert ein breites Spektrum auf, stellt Gemeinsamkeiten und Brüche innerhalb der Entwicklung dar und versucht, das Geheimnis zu ergründen, warum Clowns sich einer ungebrochenen Beliebtheit erfreuen und wieso ihr Einfluss auf andere Künstler so prägend ist.

Das verlorene Lachen, Clowns ohne Grenzen
Die Mitglieder der französischen Hilfsorganisation "Clowns sans Frontieres" haben es sich zur Aufgabe gemacht, Kindern in Krisengebieten auf der ganzen Welt das Lachen zurückzubringen. Dabei machen die 450 ehrenamtlichen Clowns und Artisten keinen Unterschied zwischen Opfern und Tätern, sondern nehmen ihre spezielle humanitäre Arbeit auf, wenn die größte Not durch andere Hilfsdienste gelindert ist. Der Film zeigt ihren Einsatz in Bosnien und Madagaskar und dokumentiert die schwere Arbeit, Kinder ihre traumatischen Erlebnisse vergessen zu lassen.

Land der Liebe
Der als Hagestolz bekannte König eines fiktiven Königreiches läßt seine Heirat mit einer jungen Prinzessin bekanntgeben. Doch diese ist von der Nachricht wenig begeistert und verliebt sich zudem auf dem Weg zum Schloß in einen attraktiven jungen Mann. Anspielungsreicher Operettenfilm, der von den Nationalsozialisten mehrfach gekürzt wurde, worauf Regisseur Reinhold Schünzel, der Halbjude war, noch vor der Premiere 1937 Deutschland verließ.

Der Name der Rose
Im Spätmittelalter 1327 kommen ein Franziskanermönch und sein Adlatus in eine Benediktinerabtei in Norditalien, wo sie das Treffen einer Delegation von Franziskanern mit einer päpstlichen Gesandtschaft vorbereiten sollen. Sie geraten in eine Serie von mysteriösen Morden und klären die Verbrechen mit detektivischer Kombinationsgabe, wonach das Kloster in Schutt und Asche sinkt. Die Verfilmung des Romans von Umberto Eco.

Ghostbusters, Die Geisterjäger
Drei Pseudo-Wissenschaftler bekämpfen erfolgreich sich manifestierende Geister aus dem Sumerer-Reich.

Kindergarten Cop
Ein Polizist landet nicht ganz freiwillig als Erzieher in einem Kindergarten und bringt dadurch einen Drogenhändler und Killer zur Strecke, der seinen bei seiner geschiedenen Frau lebenden Sohn entführen will. Brutaler Actionfilm.

Blues Brothers
Zwei Ganoven und Musiker versuchen, ihre alte "Blues Brothers Band" wieder aufleben zu lassen, um mit ihren Konzerteinnahmen die Steuerschuld für das Waisenhaus zu bezahlen, in dem sie aufgewachsen sind. Ungewöhnliche Mischung aus Musik- und Actionfilm, die durch überdrehte Ausgelassenheit, eine unbändige Zerstörungswut, zündende Musiknummern und urige Hauptdarsteller gekennzeichnet ist.

Die Stadt der Blinden
Eine Seuche lässt Menschen erblinden. Um die Krankheit einzudämmen, werden die Infizierten in einer ehemaligen Irrenanstalt interniert. Dort können die humanitären Zustände mit der wachsenden Zahl der Opfer bald nicht mehr Schritt halten. Adaption eines Romans von Jose Saramago, in der Fernando Meirelles einmal mehr studiert, wie sich Menschen angesichts entmenschlichender Lebensbedingungen verhalten.

Der Hofnarr
England im 12. Jahrhundert. Ein Wanderkomödiant besteht in der Verkleidung eines italienischen Hofnarren die tollsten Abenteuer am Königshof und stürzt schließlich mit Hilfe des königstreuen Volkes einen unrechtmäßig auf den Thron gekommenen Tyrannen. Eine amüsante Parodie auf alle grimmig-ernsten Ritterfilme der großen Robin-Hood-Familie, auf die Abenteuer im Kostüm des waffenklirrenden Mittelalters und die Männlichkeit eines Errol Flynn.

King Arthur
Anfang des fünften Jahrhunderts soll eine römische Spezialtruppe in Britannien den Neffen des Papstes vor den Sachsen retten, die nördlich des Hadrianwalls ins Land einfallen. Melancholisch grundierte Abenteuer- und Heldengeschichte, die die historische Wahrheit über die keltische Sagengestalt Artus und seine Tafelritter ergründen will. Dabei entstand ein bildgewaltiger Actionfilm, dessen Handlungslinien auf mehrere ebenso kunstfertig wie brachial inszenierte Schlachten zulaufen.

Charade
Die hübsche Witwe eines Betrügers sieht sich von drei Gangstern bedrängt und schwankt zwischen Schutzbedürfnis und Mißtrauen gegenüber dem geliebten Mann. Ein exzellenter Kriminalfilm, der seine Pointe geschickt hinauszuzögern weiß; teils makaber, teils ansteckend heiter.

Generation 68
Der Beitrag setzt sich mit den kulturellen Veränderungen auseinander, die Ende der 1960er-Jahre im Fahrwasser der Protestbewegung und der Demonstrationen gegen den Vietnam-Krieg eintraten. Beispiele aus Musik, Film, Theater, bildender Kunst und Mode führen den radikalen Wandel vor Augen, Zeitzeugen werten die eingetretenen Veränderungen aus ihrer persönlichen Sicht.

Krieg und Frieden
Monumentale Verfilmung des gleichnamigen Tolstoi-Romans, der, als russisches "Nationalepos in Prosa" konzipiert, die politisch-gesellschaftlichen Umbrüche zur Zeit der Napoleonischen Kriege zwischen 1805 und 1820 anhand einer Dreiecksgeschichte schildert. Im Mittelpunkt steht der Lebensweg zweier Jugendfreunde - des Fürsten Andrej Bolkonskij und des illegitimen Grafen Pierre Besuchow -, die durch ihre Liebe zur jungen Natascha Rostow über die Jahre verbunden bleiben. Zunächst wird die glücklose Romanze zwischen Andrej und dem exaltierten Teenager Natasha geschildert, die Erlebnisse des jungen Offiziers bei der Schlacht von Austerlitz und die gescheiterte Ehe des weltfremden Intellektuellen Pierre mit einer Mitgiftjägerin. Im weiteren Verlauf konzentriert sich die Erzählung auf die Figur der Natasha: ihre Verlobung mit Andrej, ihr Flirt mit dem leichtsinnigen Anatol Kuragin, ihre platonische Freundschaft zu Pierre. Eigentliches Thema ist jedoch die Schlacht von Borodino, die als große Todesoper inszeniert wird. Vor dem Hintergrund des brennenden Moskau erfolgt schließlich Pierres gescheiterter Attentatsversuch auf Napoleon, seine Gefangenschaft im französischen Heer und der Todesmarsch der Invasionsarmee durch den russischen Winter. Am Ende wartet die Wiedervereinigung mit Natasha, die nach Andrejs Tod Pierres Liebe erwidert. Der Regisseur und Schauspieler Bondartschuk folgt - anders als Vidors gestraffte Hollywoodversion - der epischen Erzähltechnik der Vorlage nahezu wortgetreu und liefert ein detailreiches Pendant zur Materialfülle des Romans; beeindruckt durch Plastizität in der Schilderung von Milieu und Zeitkolorit, scheitert jedoch in der dramaturgischen Beherrschung des Stoffs. Massenszenen und Schlachtenpanoramen sind von faszinierender Kraft und Eindringlichkeit.

Robin Hood
2010
Ein im Gefolge von Richard Löwenherz von dessen glücklosen Feldzügen im Heiligen Land zurückgekehrter englischer Bogenschütze versucht, seine Landsleute vor der Ausbeutung durch die Krone wie auch vor einer Invasion der Franzosen zu retten. Aufwändiger Abenteuerfilm, der den bislang vorherrschenden Robin-Hood-Mythos phasenweise konterkariert, indem er einen desillusioniert-grimmigen Blick auf eine Zeit brachialer Schlachten und politischer Ungerechtigkeiten wirft. Dramaturgisch zwar weniger dicht als frühere Filme Ridley Scotts, unterhält er durch seinen freien epischen Atem, den ambivalenten Umgang mit den Schlachtspektakeln sowie den stimmigen politischen Subtext.

Robin Hood, König der Diebe
Die Abenteuer des englischen Volkshelden im Kampf für die Armen und Entrechteten in einer weiteren Filmversion, die ihre Figuren den Leinwand-Idolen und ihre Action den Fantasy-Errungenschaften der 80er Jahre anpaßt.

Robin Hood, Helden in Strumpfhosen
Die Abenteuer von Robin Hood und seinen Gesellen in einer halbwegs geglückten Genre-Parodie.

Dreckiges Gold
Ein Bürgerkriegsveteran hilft mit seinen Männern unter großen Gefahren einer jungen Frau bei der Suche nach einer versteckten Goldbeute. In erlesene Landschaftsaufnahmen gebetteter Western.

Gold
Südafrikanische Börsenspekulanten planen die Vernichtung einer riesigen Goldmine, um durch Goldverknappung und Verlagerung ihrer Anteile enorme Gewinne zu erzielen; dabei gelingt einem Ingenieur-Manager eine fast unmögliche Rettungstat. Eine aufwendige Abenteuergeschichte.

Geraubtes Gold
Zwei entlassene Sträflinge rauben eine Goldmine aus, um sich für Ungerechtigkeiten zu rächen. Das Unternehmen gelingt mit Hilfe befreundeter Mexikaner, die den bevorstehenden "show down" durch ein Fest im Keime ersticken. Gut besetzter Western, der sich derselben Vorlage bedient wie zuvor John Hustons Gangsterfilm "Asphalt Dschungel" 1950.

Goldfieber
1982
Ein von einer Landerschließungsgesellschaft entlassener Flieger sucht in einem klapprigen Wasserflugzeug einen verschollenen Kollegen in der Wildnis Kanadas, begleitet von dessen Freundin. Nach der mißglückten Wasserung auf einem See bestehen die beiden mit einem alten Goldsucher gefährliche Abenteuer.

Alles Gold dieser Welt
Zwei Bauern, Vater und Sohn, weigern sich, ein Stück Land zu verkaufen, und machen dadurch eine großangelegte Grundstücksspekulation zunichte. Unterhaltsames Dorflustspiel, sehenswert auch durch Bourvil als Charakterkomiker in drei Rollen.

Der Schatz im All
Der Schatz im All ist eine siebenteilige Science-Fiction-Fernsehserie, die in deutsch-italienisch-französischer Kooperation unter der Regie von Antonio Margheriti entstanden ist. Als Vorlage diente der Roman Die Schatzinsel von Robert Louis Stevenson. Neben der Serie wurde auch ein Film herausgegeben.

Alle Sehnsucht dieser Welt
Eine heiter-besinnliche Familiengeschichte mit religiöser Substanz und Menschenkenntnis: Mit der notwendigen Reparatur eines Hausschadens bringt der italienische Vater auch die nur vor dem Standesamt geschlossene Ehe seines Sohnes in Ordnung, noch ehe der allseits erwartete erste Nachwuchs ankommt.

Es kommt ein Tag
Ein deutscher Korporal verliebt sich während des Krieges 1870/71 in Frankreich in ein Mädchen, dessen Bruder er im Gefecht getötet hat. Er selbst kommt ums Leben, als er der Geliebten einen großen Dienst erweist. Tragisch-romantische Liebesgeschichte mit viel Gefühl.

Das ewige Spiel
Hin- und hergerissen zwischen Liebhaber und Ehemann, erlebt die junge, vernachlässigte Frau eines Großgrundbesitzers drei Visionen, die ihre Situation im Mittelalter, im 18. Jahrhundert und in der Kaiserzeit durchspielen und allesamt tragisch enden. Daraufhin findet sie zu einem heilsamen Entschluß.

Spiel des Lebens
Der Film erzählt die Geschichte des Basketball-Ausnahmetalents Jesus Shuttlesworth, der von vielen Universitäten mit zum Teil illegalen Mitteln umworben wird. Seinem Vater Jake, der für den Totschlag an seiner Frau im Gefängnis sitzt, bietet man eine Amnestie an, sollte er seinen Sohn bei der College-Wahl beeinflussen können. Wenn Jesus für das ehemalige College des Gouverneurs spielt, würde Jake freigelassen werden. Diese Aufgabe erweist sich für Jake jedoch als sehr schwierig, da Jesus ihm immer noch nicht den Totschlag (eher Unfall) seiner Mutter verziehen hat. Nach mehreren Besuchen an anderen Colleges unterschreibt Jesus am Schluss doch für das ehemalige Collegeteam des Gouverneurs - die Big State University, Jake wird allerdings doch nicht freigelassen. Der Gefängnispräsident sagt ihm, dass Jake nicht für die Entscheidung seines Sohnes verantwortlich sei, und er warten solle was passiert.

Das Spiel der Macht
Aufstieg und Fall eines volksnahen Politikers, der durch eine populistische Umverteilungspolitik in der Gunst der Wähler stieg, sich aber auch mächtige Feinde schuf. Angelehnt an die Biografie von Huey P. Long, Gouverneur von Louisiana, der 1935 erschossen wurde, sowie an den Film "Der Mann, der herrschen wollte" 1949.